DMZ – GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo ¦
In den USA hat sich eine Studie damit befasst, wie viele Verletzungen in Zusammenhang mit Handys verursacht werden. Seit Smartphones aufgetaucht sind, mehren sich diese. Im Jahre 2017 erlitten rund 9000 Menschen wegen Handys Verletzungen an Kopf und Hals. Sie waren beispielsweise durchs Handy abgelenkt oder das Gerät fiel ihnen aufs Gesicht. Diese Zahl betrug 1998 noch 500 und ist rasant angestiegen, nachdem im Jahre 2007 iPhone und Co. eingeführt wurden.
Wer kennt die Situation nicht? Da liegt man gemütlich im Bett und scrollt sich noch durch diverse vertraute Nachrichten-Apps. Ehe man sich’s versieht, rutscht einem das Smartphone aus den Fingern, um dann unsanft auf dem Gesicht zu landen. In der besagten Studie geht es genau um solche Situationen. Sie wurde von den Forschenden der Rutgers New Jersey Medical School in den USA im Fachjournal JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery veröffentlicht. Im Fokus der Untersuchung waren für die Wissenschaftler durch Handys verursachte Kopf- und Halsverletzungen. Daten von etwa hundert Spitälern in den USA wurden diesbezüglich ausgewertet und dann auf nationale Verhältnisse hochgerechnet. Dabei kam heraus, dass es in den USA im Zeitraum von 1998 bis 2017 etwa 76‘000 Behandlungen wegen Verletzungen gab, die im Zusammenhang mit Handys sind. 1998 betrug die Zahl solcher Fälle 500 und 2017 erreichte sie schätzungsweise rund 9000.
Davon konnten etwa die Hälfte als «direkte mechanische Verletzungen» eingeordnet werden, also Verletzungen, bei denen der Schaden durch das Handy selbst verursacht wurde. Dazu gehört beispielsweise der Fall, dass jemandem das Handy im Bett aus den Fingern rutscht und aufs Gesicht klatscht. Bei der anderen Hälfte der Fälle war das Handy indirekt verantwortlich. Die Verletzten wurden abgelenkt, beispielsweise beim Fahren oder Autofahren. Die häufigste Art der Verletzungen waren Schnitte, Schürfungen und Prellungen. Die „Geburt“ der Smartphones stimmt zeitlich mit den steigenden Verletzungen aufgrund von Handys überein. Glücklicherweise handelte es sich meist um leichte Verletzungen, bei denen nur sehr wenige einen Spitalaufenthalt nötig machten. Etwa 95 Prozent der betroffenen Personen konnten nach einer kurzen Behandlung – wenn überhaupt, das Spital wieder verlassen. Man geht natürlich davon aus, dass längst nicht alle Fälle registriert wurden. Davon ist auch Boris Pashkover, Co-Autor der Studie überzeugt: Gegenüber The Verge sagte er, die tatsächliche Zahl der Handy-Verletzungen situiere sich deutlich höher. Es sei ja klar, dass Personen, die beim Gehen wegen Ablenkung durch das Handy fallen würden, dies nicht so angeben würden. Es werde dann einfach gesagt, man sei gestolpert und dies erkläre auch, dass längst nicht alle Fälle registriert wurden.
Quelle: www.higgs.ch
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