DMZ – GESELLSCHAFT/DIGITAL ¦ Patricia Jungo¦
Jungen Menschen sind gemeinsame Erlebnisse auch im digitalen Zeitalter sehr wichtig und sie hängen nicht immer nur an ihren Smartphones. Dies zeigt der neue sogenannte Digi-Monitor, die jährliche Auswertung des elektronischen Medienkonsums in der Schweiz. Siri Fischer, Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft elektronische Medien erklärt, viele junge Menschen würden regelmässig zusammen ins Kino gehen und auch das klassische Fernsehen ab und zu unter Freunden geniessen.
Einzelne Events werden von den Jungen selektiver und gezielter genutzt. Beliebt sind Live-Events wie Sportveranstaltungen wie beispielsweise Fussballspiele oder das Eidgenössiche Schwing- und Älplerfest. Immer häufiger werden andere Sendungen aber zeitverschoben geschaut. Nexflix und Youtube machen natürlich dem klassischen Fernsehen zunehmend Konkurrenz; sie erreichen zurzeit je knapp zwei Millionen Leute.
Dies entspricht einem Viertel der Nutzer traditioneller Fernsehkanäle in der Schweiz. Was viele erstaunen mag, ist aber Realität: Dreiviertel der „Unter-25-Jährigen“ hören regelmässig Radio und die Hälfte davon fast jeden Tag; dies trotz Spotify. Der Streamingdienst hat allein im letzten Jahr einen Zuwachs von 300‘000 neuen Nutzern zu verzeichnen. Fischer sagt, dies sei zum Teil mit der Gratisversion des Dienstes zu begründen. Bei Netflix hingegen besteht ausschliesslich ein Bezahl-Service. Da dieser Dienst jedoch keine Werbung schaltet, richtet die Werbebranche ihren Augenmerk lieber auf die sozialen Medien, wo die jungen Schweizer viel häufiger anzutreffen sind.
Auch dort gibt es Veränderungen. Facebook scheint bei den Jungen out zu sein. Im Vergleich zu 2014, wo 82 Prozent aller jungen Mediennutzer auf Facebook vertreten waren, ist es nur noch jeder Dritte. Gewonnen haben dadurch Instragram und Whatsapp. Da diese auch zum Facebook-Konzern gehören, bleibt dieser der grosse Dominator. 95 Prozent aller Mediennutzer in der Schweiz bewegen sich täglich auf einem Kanal des Konzerns. Dennoch scheinen auch „die alten Medien“ mit den Jungen noch schöne Tage vor sich zu haben.
Quelle: SRF News ¦