DMZ – BILDUNG/SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦
Die Aufgabe für die Eltern behinderter Kinder, welche nicht in die Regelschule integriert werden, einen Sonderschulplatz zu finden, ist alles andere als einfach. Dies soll nun anders werden. Die zuständige Regierungsrätin Christine Häsler betont, Eltern mit einem behinderten Kind hätten bereits genug Sorgen. Die Erziehungsdirektion will nun mittels standardisiertem Abklärungsverfahren (SAV) den Bedarf eines Kindes an Sonderschulbildung ermitteln.
Danach wird es neu Aufgabe des Kantons Bern sein, einen geeigneten Sonderschulplatz zu suchen. Dementsprechend wird das Volksschulgesetz angepasst. Auch bei der Verwaltung sind Änderungen geplant. Ein Wechsel der Sonderschulbildung von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion zur Erziehungsdirektion soll stattfinden. Regel- und Sonderschulbildung werden dann unter einem einzigen Dach vereint sein.
Im Vergleich dazu waren bisher vier kantonale Direktionen sowie viele Leistungsbringer in die Sonderschulbildung eingebunden. Die Revision des Volksschulgesetzes ist nun in der Vernehmlassung. Das Kantonsparlament wird danach seinen Beschluss fassen und die Änderungen sollen 2022 in Kraft treten. Laut Regierungsrätin Christine Häsler wird weiterhin eine grosse Trennung zwischen behinderten, nicht oder nur leicht behinderten Kindern bestehen. Es müssten nicht mehr Schülerinnen und Schüler mit grösserem Betreuungsaufwand aufgenommen werden. Für Anna-Katharina Zenger von Bildung Bern ist es sehr wichtig, dass die Belastung für die Schulen nicht grösser wird und dies soll im Fokus bleiben.
Ein weiterer Punkt, bei dem der Regierungsrat mit der Revision des Volksschulgesetzes ansetzen will, ist die Talentförderung. Wollen sportlich oder musisch begabte Schülerinnen und Schüler ein Förderprogramm oder einen spezifischen Ausbildungsgang besuchen, muss ein Talentnachweis erbracht werden. Dabei werden die Zulassungskriterien von der Erziehungsdirektion definiert; dies pro Sportart und auch für die musischen Bereiche. Weiter schreibt die Regierung in einer Mitteilung, die Finanzierung solle solidarischer als bis jetzt zwischen dem Kanton und allen Gemeinden aufgeteilt werden.
Quelle: SRF