· 

Vogelgrippe: Eine potenzielle Gefahr für die nächste Pandemie?

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner    

 

Seit Jahren warnen Experten vor der Möglichkeit einer neuen Pandemie, ausgelöst durch das Vogelgrippevirus. Diese Sorge gewinnt angesichts jüngster Entwicklungen und der Expertenaussagen zunehmend an Gewicht.

 

Top-Virologe Christian Drosten warnt eindringlich: "Die Vogelgrippe könnte einer der Auslöser für eine nächste Pandemie sein." Insbesondere das Virus H5N1 hat in den letzten Monaten alarmierende Entwicklungen gezeigt. In den USA breitet es sich zunehmend unter Milchkühen aus und wurde sogar in Milchprodukten nachgewiesen. Ein Mann verstarb kürzlich nach einer Infektion mit dem verwandten Subtypen H5N2.

 

Die EU reagierte auf die Bedrohung mit der Bestellung von hunderttausenden Impfdosen. Drosten betont: "Alle Fachleute sind besorgt."

 

Epidemiologe Timo Ulrichs beschreibt die aktuelle Situation als "beunruhigend". Er erklärt, dass das Virus bereits Menschen in Südostasien infiziert, die engen Kontakt zu Geflügel haben. "Die Letalität der Vogelgrippe ist viel höher als bei Covid-19", warnt Ulrichs. Dies macht eine genaue Überwachung und Forschung in den Bereichen Zoonose und Impfstoffe dringend notwendig. Ulrichs mahnt an, die Lehren aus der Coronapandemie schnell umzusetzen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

 

Die renommierte Wissenschaftlerin Prof. Dr. med. Isabella Eckerle, Expertin für Virusforschung, betont ebenfalls die Herausforderungen: "Wir rennen dem Ganzen natürlich hinterher mit Diagnostikentwicklung, Impfstoffentwicklung, Virus-Forschung, Überwachung etc. & das ist auch alles wichtig. Aber der Königsweg der frühen Eradikation, also Ausbrüche vorausschauend schnell zum Erliegen zu bringen, fehlt hier."

 

Die Symptome einer Vogelgrippe-Infektion beim Menschen sind ähnlich denen einer Grippe, können aber schwerwiegendere Verläufe nehmen. Typische Anzeichen sind Fieber, Husten, Atemnot sowie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die Sterblichkeitsrate liegt je nach Virustyp zwischen 20 und 60 Prozent.

 

Um die Ausbreitung zu verhindern, setzt die EU auf Impfungen für Geflügelfarm-Mitarbeiter und Tierärzte. Doch auch die Prävention durch Vermeidung von Kontakt zu infizierten Tieren bleibt von entscheidender Bedeutung.

 

Angesichts der jüngsten Funde von Vogelgrippe-Spuren im Abwasser von San Francisco ist die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die Situation aufmerksam zu verfolgen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Experten betonen die Notwendigkeit verstärkter Forschung und frühzeitiger Maßnahmen, um eine mögliche Pandemie zu verhindern.

 

 

Die Gefahr, die von der Vogelgrippe ausgeht, ist real. Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden müssen jetzt handeln, um die Welt auf eine potenzielle Bedrohung vorzubereiten, die gravierendere Auswirkungen haben könnte als bisherige Pandemien.

 

 

Weiterführende Links: 

Amtliche Quellen


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!

Kommentare: 0