Bern und Freiburg – gemeinsam gegen häusliche Gewalt

DMZ – SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

Die Kantone Bern und Freiburg wollen gemeinsam gegen häusliche Gewalt kämpfen. Eine am Dienstag eröffnete zweisprachige Wanderausstellung mit dem Namen «Stärker als Gewalt/Plus fort que la violence» soll Jugendlichen das Thema näher bringen. Laut einer Mitteilung der Kantone Bern und Freiburg vom Dienstag verfolgt die Ausstellung das Ziel, die Jugendlichen zu informieren, wie der Kreislauf von Gewalt durchbrochen werden kann.

Im Gymnasium Kirchenfeld in Bern wurde Eröffnung gefeiert. Zu Beginn können Schulklassen aus dem Raum Bern die Ausstellung bis zum 19. September besuchen. Danach wird sie bis zum 20. November im Kanton Freiburg zu sehen sein. Es wird in jedem der beiden Kantone zwei solche Durchgänge geben. Der bernische Polizei- und Militärdirektor Philippe Müller (FDP) sagte an der Vernissage, wie wichtig es sei, junge Menschen auf das Thema hinzuweisen. Die Freiburger Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) betonte laut Mitteilung, häusliche Gewalt sei auch stark als Folge fehlender Gleichstellung von Mann und Frau zu sehen.

Das Konzept der Ausstellung basiert auf einem Besuch in einer Familienwohnung. In Holzkisten, welche in der Strafanstalt Witzwil hergestellt wurden, sind die Zimmer eingerichtet. In jedem Zimmer warten diverse Aspekte zum Thema Gewalt auf die Besucherinnen und Besucher, beispielsweise rechtliche Aspekte oder auch Faktoren, welche Gewalt auslösen können. Die Ausstellung hebt die Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen durch Gewalt besonders hervor. Dieses gemeinsame Projekt der Kantone Bern und Freiburg spricht Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren an. Im vergangenen Jahr gab es über 18‘500 Fälle häuslicher Gewalt in unserem Lande, wobei zu bemerken ist, dass viele Vorfälle aus Angst von den Opfern gar nicht signalisiert werden, weder bei der Polizei noch bei einer Beratungsstelle.

Quellen: bernerzeitung.ch/bluewin news