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Internet verstärkt Diskriminierung und Hassreden

DMZ – SOZIALES/DIGITAL ¦ Patricia Jungo ¦

 

Soziale Medien beinhalten nicht nur positive Aspekte. So haben beispielsweise Diskriminierung und Hassreden gegen Minderheiten Auftrieb erhalten. 38 Prozent der 15 bis 24-Jährigen wurden im Alltag bereits mit Diskriminierung im Alltag konfrontiert. Nun will die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) etwas dagegen unternehmen. Im vierten Bericht der Fachstelle gibt es aus diesem Grund neu ein eigenes Kapitel zum Online Rassismus.

 

Dies gab das Generalsekretariat des Innendepartements am Montag bekannt. Da rassistische Hassreden im Netz quantitativ und qualitativ ein die demokratische Auseinandersetzung behinderndes Ausmass angenommen hätten, seien nun Strategien und Massnahmen notwendig, um zu intervenieren und auch zwecks strafrechtlicher Ahndung und Prävention. Aus dem aktuellen Bericht der FRB geht hervor, dass immer mehr junge Menschen Diskriminierung erdulden müssen. Seit der letzten Befragung 2016 ist dieser Anteil von 28 auf 38 Prozent gestiegen. In allen Alterskategorien haben 28 Prozent von den Befragten Diskriminierung erfahren. Diskriminierungsfälle aus der Arbeitswelt wurden dabei am häufigsten gemeldet. Bei 50 Prozent aller Personen, die in den letzten fünf Jahren mit Diskriminierung konfrontiert wurden, geschah diese in ihrem Arbeitsumfeld oder bei der Stellensuche.

 

Dabei habe rassistische Diskriminierung viele Gesichter und komme auch in allen Lebenslagen vor. Dazu gehörten auch Bemerkungen oder Gesten, die zwar subtil, aber klar beleidigend seien. Dies geht aus den Daten der Umfrage «Zusammenleben in der Schweiz» und neuen Studien zum Anti-Schwarzen-Rassismus hervor. Diesen Alltagsrassismus zu benennen oder darauf zu reagieren, gestalte sich oft als schwierig. Es sei also wichtig, dass es bei der Rassismusbekämpfung mehr um die Auswirkungen von diskriminierenden Handlungen und Strukturen gehe und weniger um die Absichten. Häufig erscheinen die Diskriminierungen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Lebensweise oder Sprache subtil und unter dem Deckmantel vermeintlicher kultureller Unterschiede, was Auseinandersetzung und Betrachtung der verschiedenen Ebenen von Diskriminierung und Rassismus erheblich erschwert.

 

Wichtig ist laut FRB auch, den Unterschied zwischen individuellen Diskriminierungserfahrungen und der strukturellen Ebene von Diskriminierung und Rassismus zu machen. Als positiv bezeichnet FRB in diesem Zusammenhang, dass es immer mehr Personen mit Rassismuserfahrung in zivilgesellschaftlichen Bewegungen gibt. Ihre wertvollen Erfahrungen und Aktivitäten ermöglichen eine breitere gesellschaftliche Debatte. Der Bericht zeigt auch, dass 59 Prozent der Bevölkerung Rassismus als ernsthaftes Problem ansehen und für 55 Prozent die Integration der Migrantinnen und Migranten in der Schweiz zufriedenstellend funktioniert. Die Berichte der FRB sind auch für Fachpersonen und alle Interessierten ein aussagekräftiges Nachschlagewerk. Die Ergebnisse der Umfrage „Zusammenleben in der Schweiz“ des Bundesamtes für Statistik (BFS), statistische Daten zu zentralen Lebensbereichen und spezifischen Bevölkerungsgruppen und Angaben aus der Beratungspraxis und zu Rechtsurteilen sind in der Datenanalyse der Periode 2017 bis 2018 festgehalten.

 

 

Quellen: Bluewin news/bote.ch ¦


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